KW 45,46, ab 07. Nov.

07.-19. November Deltaville an Land

Über Frankfurt und Reykjavik treffe ich mit einem Koffer voller Ersatzteile und Elektronik in Baltimore Airport ein, der Leihwagen steht bereit und um 22:00 US Zeit am Montagabend bin ich wieder in Deltaville an Bord von JABULO, die mittlerweile an einem anderen Platz steht. Unterwegs habe ich noch an einem Walmart halt gemacht und das Nötigste zum Essen eingekauft. Am Dienstagmorgen schlafe ich aus und schaue nach, was die Werft an Arbeiten erledigt hat. Offensichtlich wurde an den Maschinen und Saildrives gewerkelt, ansonsten sehe ich keine großen Fortschritte. Naja, das war ja auch das Wichtigste. Die Kühlschränke sind eingetroffen, ebenso der neue Vergaser für den Außenborder. Ich lüfte gründlich durch und richte die steuerbordseitige Vorderkabine ein. Dann kaufe ich ein paar weitergehende Vorräte ein, damit wir an den nächsten Tagen nicht verhungern.

Heute Abend kommt Otto an Bord, der erste meiner beiden Mitsegler zu den Bahamas. Er soll am Abend nach 22:00 Uhr in Norfolk landen, dorthin brauche ich knappe 2 Stunden. Er kommt pünktlich an und wir machen uns auf den Rückweg nach Deltaville, leider verlängert ein Stau die Fahrzeit um eine gute Stunde. Otto ist Rentner, drei Jahre älter als ich und ein alter „Salzbuckel“. Er hat jahrelang mit seinem eigenen Schiff die Meere dieser Welt bereist und gönnt sich seit ein paar Jahren immer wieder Hand-gegen-Koje Törns. Wir haben uns im Oktober kurz in Stuttgart getroffen und kennen gelernt.

Am Mittwochmorgen erkundet er das Gelände, während ich mit dem Werftmanager den Arbeitsfortschritt abkläre. Am heutigen Abend werden die Arbeiten an den Maschinen wahrscheinlich beendet sein, wir können also mindestens eine der Achterkabinen einrichten, denn am Abend kommt der zweite Mitsegler, Tom. Auch ihn muss ich spät abends von Norfolk abholen, auf dem Rückweg ist wieder Stau. Tom ist 23 Jahre jung und Student der Elektromobilität in Leipzig. Seine Segelerfahrungen bestehen aus Sportsegeln auf 20“ Booten.

Da wir noch bis zum 15. November über den Leihwagen verfügen, können wir uns bis dahin frei bewegen und schieben den Großeinkauf für den Segeltörn auf den letzten Tag, Dienstag den 14. November. Bis dahin haben wir ausreichend kleine Reparaturarbeiten am und im Schiff zu erledigen. Allein der Einbau der Kühlschränke erfordert 2 Tage Arbeit und einen Besuch im Baumarkt. Tom muss hoch in die Mastspitze, das neue Anemometer montieren. Am 15. verabreden wir uns mit Claudia und Michel am Flughafen in Norfolk, wo wir den Leihwagen zurück geben müssen. Die beiden holen uns dort ab und auf dem Rückweg erledigen wir einen weiteren Großeinkauf beim LIDL-Markt in Hampton. Ab jetzt sind wir wieder auf den Jeep der Werft angewisen, wenn wir etwas besorgen müssen.

Seit ein paar Tagen schon ist es saukalt, nachts friert es, morgens ist Rauhreif auf dem Deck. Es wird Zeit, dass wir nach Süden verschwinden. Da wir nicht im Wasser liegen, verschwindet die Wärme der beiden kleinen Heizlüfter schnell nach draußen und es wird nicht richtig warm im Schiff. Eigentlich könnten wir auch los, aber das Wetter passt nicht, wir haben starken Südwind bei extrem kalten Temperaturen. Ich beschließe JABULO am Montag, den 20. ins Wasser zu setzen und dann loszusegeln, der Wind soll spätestens am Mittwoch auf nördliche Richtungen drehen und dann für länger so bleiben. Am Wochende bauen wir noch mit viel Geduld die neuen Gleitführungen des Dinghi-Auslegers und den Ausleger selbst ein. In Unkenntnis der Funktionsweise haben die Werftmonteure den Ausleger beim Ausbau in zwei Teile zerbrochen und alles muss mühsam wieder eingepasst werden. Aber wir kriegen es hin.

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